Einfach überall Gärtnern

Artenvielfalt

Schmetterlinge, Igel, Singvögel, Wildbienen, Marienkäfer, und noch viele andere, das sind Wildtiere die gerne unsere Gärten als Lebensraum nutzen und bereichern. Je nachdem wie der Garten gestaltet ist, fällt es ihnen leichter oder schwerer eine geeignete Nische zu finden. In heutigen Agrarlandschaften gibt es diese immer weniger, weswegen den Städten und ihren Gärten hier eine wichtige Rolle zukommt.
Diese Möglichkeiten für Wildtiere zu erhalten oder zu schaffen, hilft nicht nur ihnen, sondern auch uns. Eine ausgewogene Artenvielfalt trägt bei zur besseren Bestäubung von Obstbäumen. Eine Wildbiene bestäubt bis zu 5000 Blüten am Tag. Auch die Räuber-Beute-Beziehungen im Garten werden günstig beeinflusst und damit Schädlinge in Schach gehalten. Eine Marienkäferlarve vertilgt z.b. 400-600 Blattläuse am Tag. Damit reguliert sich ein solches System viel mehr von selbst. Der Garten und die Pflanzen werden gesünder und ertragreicher und wir tragen zu einer widerstandsfähigen und lebenswerten Umwelt bei.

Lebensräume zulassen, erhalten & schaffen

Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, wie wir Gärten so gestalten können, dass ein Reichtum an Arten entsteht.

Verlässliche Wasser- und Feuchtstellen fördern Frösche und Kröten und bieten auch anderen Tieren die Möglichkeit zu trinken. Im Totholz finden Schmetterlinge, Käfer und auch Vögel ihr zu Hause. Fugenreiche Mauern bieten Unterschlupf für Eidechsen, Blindschleichen und Spinnen. Nistmöglichkeiten für Singvögel müssen nicht zwangsweise Nistkästen sein, sondern auch Baumhöhlen in alten Obstbaumbeständen oder breite Hecken sind äußerst Wertvoll für sie. Wildbienen besiedeln offene Sandflächen und Ritzen. Durch das anlegen von Blühflächen oder auch einfach durch ein selektives Vorgehen beim jäten, werden sie in den Garten gelockt.

Wildbienen

Die beiden wichtigsten Dinge im Garten für Wildbienen sind Brutplätze und Futterpflanzen. Im Gegensatz zu unseren kultivierten Honigbienen leben manche von ihnen allein und andere in kleineren Verbünden. Von diesen friedlichen Helfern gibt es in Deutschland ca. 550 verschiedene Arten. Diese haben ganz unterschiedliche Ansprüche und Vorlieben.

Neben den oben erwähnten offenen Sandflächen, sind zum Brüten offene markhaltige Pflanzenstängel wie von Brombeeren, Königskerze oder Distel beliebt, außerdem kleine Öffnungen, Löcher und Spalte im Totholz, lehm- oder kalkverfugte Natursteinmauern.

Pflanzen wie Phacelia, Herzgespann, Buchweizen, Klee und Obstbäume bieten ein reichhaltiges Futterangebot für viele Bienenarten, viele Wildbienen sind jedoch streng spezialisiert auf heimische Wildpflanzen, wie Glockenblumen, Wegwarten, Disteln, Flockenblumen. Auch Ihnen kommt damit ein hoher Wert im Garten zu.

Haufenweise Lebensräume

Das richtige Maß an Unordnung trägt zum Erhalt der Artenvielfalt bei und sorgt damit für ein widerstandsfähiges, mit genügend Selbstregulierungskräften ausgestattetes Ökosystem Garten. So sind Arten- und Biotopschutz auch im Bundeskleingartengesetz und der sächsischen Rahmenkleingartenordnung fest verankert.

Tipps für die Artenvielfalt:

  • Stauden und Stängel erst im Frühjahr zurückschneiden
  • Nistkästen anbringen
  • Falllaub nutzen und daraus einen Laubhaufen errichten
  • bevorzugt Blumen mit ungefüllten Blüten anbauen
  • fugenreiche Steinsetzungen oder Trockenmauern an sonnigen Plätzen
  • Baumschnitt nicht entsorgen, sondern für einen Totholzhaufen nutzen
  • ausgewählte Bereiche ungestört lassen
  • Wasserstellen für Tiere schaffen
  • Stein- oder Sandhaufen anlegen
  • Wildblumen aussäen als Futterpflanzen für Schmetterlinge und Wildbienen